Wendo – feministische Selbstverteidigung
Das Ziel der Ermächtigung ist auch zentral in der feministischen Selbstverteidigung Wendo. Aus unterschiedlichen Kampfsportarten wurde ein Repertoire an Techniken zusammengestellt, die weder Muskelkraft noch regelmäßiges Training brauchen, um in Notsituationen angewendet zu werden. Diese Selbstverteidigungstechniken sind eingebettet in ein pädagogisches Konzept vor dem Hintergrund einer feministischen Gesellschaftsanalyse. Gemeinsam werden Handlungsstrategien für unterschiedlichste Situationen von Ungleichbehandlung, Übergriffen bis zu (sexualisierter) Gewalt entwickelt und ausprobiert. Dabei ist es wichtig, auch über Verschränkungen von verschiedenen Diskriminierungen zu sprechen, wie etwa Sexismus, Rassismus, Trans-Feindlichkeit oder Diskriminierung aufgrund körperlicher Merkmale wie etwa Gewicht oder Behinderung.
Das Training basiert auf der Auseinandersetzung mit Geschlechterdifferenz, Geschlechterhierarchie, patriarchalen Strukturen und erlernten Geschlechterrollen. Die Möglichkeit der Einordnung der eigenen Rolle im historischen und gesellschaftspolitischen Kontext kann den Teilnehmer:innen verhelfen, um die eigene Sozialisation zu verstehen und sich in weiterer Folge davon zu befreien.
Daher wird Selbstwirksamkeit in den Workshops gefördert, da sie das Selbstwertgefühl von Frauen, Mädchen, trans* und nicht-binären Personen stärkt. Sie werden dadurch ermutigt, ihre Rechte wahrzunehmen und Beziehungen einzugehen, in denen ihnen Achtung und Respekt entgegengebracht wird. Wendo, wie wir es verstehen, dient somit der Gewaltprävention und dem Empowerment von Frauen, Mädchen, trans* und nicht-binären Personen.